- Lupinenmehl ist glutenfrei.
- Lupinenmehl ist eingeschränkt zum Backen geeignet und kann bis zu 20 % Weizenmehl ersetzen.
- Aus den Süßlupinen gewonnenes Mehl enthält keine giftigen Stoffe.
- Lupinenmehl hat wenig Kohlenhydrate aber einen hohen Eiweißgehalt.
- 1 Kilogramm Bio-Lupinenmehl kostet circa 15 Euro.
Wenn Du auf der Suche nach einer Alternative zu Weizenmehl bist, kennst Du bestimmt schon diverse Pseudogetreide. Aber hast Du schon einmal von glutenfreiem Lupinenmehl gehört?
Hierbei handelt es sich um ein eiweißreiches Mehl, das bis zu 20 % „normales“ Mehl ersetzen kann und im Gegensatz zu anderen Ersatzprodukten relativ gute Backeigenschaften hat.
Aus Süßlupinen werden auch andere Produkte hergestellt. Bei veganen Sportlern steht Süßlupinenmehl wegen des hohen Protein-Anteils hoch im Kurs, da es problemlos zu einem Proteinhaltigen Shake verarbeitet werden kann.
Was interessiert Dich?
Was ist Lupinenmehl?
Lupinenmehl ist kein „klassisches“ Mehl, da es nicht aus Getreide gewonnen wird. Allerdings kannst Du das als Lupinenmehl angebotene Produkt weitestgehend wie Mehl verwenden. Allerdings ist es kein 100 % Mehl-Substitut. Du kannst also nicht einfach Weizenmehl 1:1 durch Lupinenmehl ersetzen.
Lupinenmehl wird aus Süßlupinen gewonnen. Während die wilden Sorten nicht für den Verzehr geeignet sind, da sie das namensgebende Lupinin enthalten, sind Süßlupinen frei von dem giftigen Bitterstoff.
Lupinenmehl wird nicht aus wilden Lupinen gewonnen und ist nicht giftig.
Dennoch ist Süßlupinenmehl aus meiner Sicht eine Bereicherung, denn es enthält viele hochwertige Inhaltsstoffe. Achja, ebenfalls relevant: Lupinenmehl ist glutenfrei.
Ich weiß, ich weiß. „Glutenfrei ist das neue vegan.“ Wenn Du nun (warum auch immer) auf glutenfreie Ernährung achtest, dann schau dir ruhig einmal Lupinenmehl an. (Ich habe kürzlich das Bio-Lupinenmehl von Spiegelhauer bei Amazon gekauft und bin zufrieden.)
Lupinen sind reich an Proteinen (bis zu 40 %) und Ballaststoffen (bis zu 30 %) und fettarm.
Wenn Du bei deiner Ernährung auf Lebensmittel mit niedrigem glykämischen Index achtest, dann ist Süßlupinenmehl einen Blick wert.
Wie wird Lupinenmehl hergestellt?
In Deutschland erleben die Lupinen einen kleinen Boom – und das kann man schließlich nicht von allen Hülsenfrüchten behaupten.
Lupinen hast Du bestimmt schon einmal gesehen, denn es gibt einige Hundert Sorten davon und die Pflanze hat ein sehr charakteristisches Aussehen.
Für die Gewinnung von Lupinenmehl werden die „Bohnen“ der Süßlupinen verwendet. Bei Süßlupinen handelt es sich um 3 Sorten, aus denen die giftigen Bitterstoffe herausgezüchtet wurden und deren Samen von uns Menschen verzehrt werden können.
- Weiße Lupine (Lupinus albus)
- Blaue Lupine (Lupinus angustifolius)
- gelbe Lupine (Lupinus luteus)
Für die Nahrungsmittelproduktion sind die Weißen und Blauen Lupinen relevant. Die gelbe Sorte kommt vorwiegend bei der Futtermittelproduktion zum Einsatz.
Wie „normales“ Mehl gewonnen wird, ist irgendwie Allgemeinwissen. Bei den sogenannten Pseudogetreiden ist es schon nicht mehr ganz so einfach und bei Hülsenfrüchten …. Na, egal. Ich hab es nachgelesen!
Um aus den Lupinensamen, die reich an Proteinen sind, Mehl zu gewinnen werden die Samen gepresst und intensiv gewässert. Durch die Wässerung wird das Eiweiß gelöst und durch Pressung werden die Bestandteile voneinander getrennt. Aus dem zurückbleibenden Presskuchen wird das Produkt gewonnen, das später als Lupinenmehl angeboten wird.
Lupinenmehl hat eine leicht gelbliche Färbung. Die Konsistenz ist gröber als bei Weizenmehl und es neigt zur Klumpenbildung.
Die höchste Qualität hat Lupinenmehl aus kontrolliert biologischem Anbau. Diese Qualitätsstufe findest Du unter anderem bei Amazon und lokal beim Biomarkt deines Vertrauens. In den großen Drogerieketten habe ich Lupinenmehl noch nicht gefunden.
Ist Lupinenmehl gesund?
Viele Leser*innen fragen zuerst nach der „keto-Eignung“ und dann ob Lupinenmehl überhaupt gesund ist. Nun, das Mehl hat einige Vorzüge. Und zwar immer dann, wenn Du keine glutenhaltigen Lebensmittel verwenden möchtest oder grundsätzlich etwas auf Kohlenhydrate achtest. 100 Gramm Lupinenmehl haben 366 kcal und enthalten circa 30 – 40 Gramm Eiweiß.
Zum Vergleich: Pseudogetreide wie Quinoa oder Amaranth hat circa 14 Gramm pflanzliches Protein.
Die Inhaltsstoffe der Lupinenbohnen sind hochwertig – dadurch sind Lupinen beziehungsweise Lupinenmehl eine Bereicherung für den Speiseplan. Wenn Du auf der Suche nach einem pflanzlichen Eiweißlieferant bist, dann ist Lupinenmehl eine gute Ergänzung zu Linsen und Co.
Lupinenmehl enthält neben Proteinen auch essentielle Aminosäuren, die wir Menschen über die Nahrung zuführen müssen. Diese lebenswichtigen Aminosäuren findest Du auch in anderen Lebensmitteln – aber gut zu wissen, das Lupinenmehl sie auch enthält.
Allerdings gibt es auch ein paar Einschränkungen. Da Lupinen Bitterstoffe enthalten, sind industriell hergestellte Lupinenprodukte häufig stark gezuckert. Das betrifft vorwiegend Lupinenjoghurt und -eis. Nicht jedes Produkt, das aus Lupinen hergestellt wird, ist automatisch gesund.
Lupinenmehl als Eiweiss-Shake
Ich bin kein Fan von industriellen Protein-Shakes. Meistens schmecken diese Shakes sehr eigenwillig – egal welche Geschmacksrichtung auf dem riesigen 10-Liter Eimer draufsteht.
Viele Sportler*innen haben zudem mit Heißhunger zu kämpfen, nachdem sie einen Proteinshake getrunken haben.
Naja, und über eine andere Sache wird auch nicht so gern geredet: Blähungen. Soll vorkommen und als ursächlich sehe ich hier zu viel Molke-Shake beziehungsweise Molkenprotein an.
Aber, wie gesagt: Da wird nicht viel drüber geredet, sondern lieber weiter trainiert.
Um einen Proteinshake selber zu machen kannst Du Lupinenmehl verwenden. Mit 35 – 40 Gramm rein pflanzlichem Protein ist das eine sehr gute Alternative zu industriellen Whey-Shakes, die häufig noch Zusätze enthalten. (Geschmacksstoffe, BCAA, Vitamine und so weiter.)
Zusammen mit einer Banane, Hafermilch und etwas Agavendicksaft schmeckt das gar nicht verkehrt. Je nachdem wie sehr Du dich bereits an den Geschmack von Vanille-, Banane- und Schoko-Whey gewöhnt hast.
Das benötigst Du für Lupinenmehl-Eiweiss-Skake:
- 1 Banane (optional)
- 250 ml Hafermilch
- 2 TL Lupinenmehl
- 1 TL Agavendicksaft (optional)
Alle Zutaten kommen in den Mixer. Ja, ich weiß: Banane und Süßungsmittel kann man auch weglassen. Nur Hafermilch, Agavendicksaft und Lupineneiweiss kannst Du natürlich auch im Shaker mixen. Aber zurück zum Mixer: Einmal höchste Stufe, fertig. (Ich nutze dafür einen richtigen Standmixer. Ein Smoothie-Maker mit weniger Leistung geht aber auch.)
Vorsicht: Dosiere das Lupinenmehl sparsam. 1Teelöffel auf 100 ml Hafermilch reicht vollkommen aus. Auch wenn sich der Proteingehalt des Shakes so bequem steigern lässt, leidet der Geschmack ganz erheblich.
Hier findest Du übrigens meine Anleitung um Hafermilch selber zu machen und mehr Infos zu veganen Proteinpulvern.
Häufige Fragen zu Lupinenmehl
Lupinenmehl zum Backen?
Du kannst Lupinenmehl eingeschränkt als Alternative zu glutenhaltigem Mehl verwenden. In der Praxis kannst Du circa 1/5 des Mehls durch Lupinenmehl ersetzen. Im Gegensatz zu anderen glutenfreien Mehlen klebt Lupinenmehl tatsächlich. Es verhält sich daher mehr wie „richtiges“ Mehl, als Du das vielleicht erwartest. (Kokosmehl, Kichererbsenmehl oder auch Mandelmehl binden Flüssigkeit nicht so gut.)
Hier findest Du mehr als 20 Mehlsorten, die Du vielleicht noch nicht kennst.
Trotzdem: Lupinenmehl ist kein 100 % Ersatz für glutenhaltiges Mehl. Es verändert den Geschmack auch spürbar. Also sparsam eingesetzt Ok, ansonsten gibt es hier bessere Alternativen.
Kann man gegen Lupinenmehl allergisch sein?
Lupine gehören zu den Hülsenfrüchten, so wie Erdnüsse und Sojabohnen. Wenn Du in dieser Richtung schon „belastet“ bist, rate ich zur Vorsicht. Also, ja. Du kannst auf Lupine allergisch reagieren.
Im Gegensatz zu Erdnüssen sind Spuren von Lupinen bei Lebensmitteln jedoch eher selten, da Lupine nicht im selben Umfang industriell verwertet werden.
Wie riecht Lupinenmehl?
Ich finde den Geruch von Lupinenmehl nicht so aufregend. Nicht wirklich nussig, aber auch nicht ganz dezent.
Wie schmeckt Lupinenmehl?
Lupinenmehl wird aus gezüchteten, alkaloidarm Süßlupinen gewonnen – der Geschmack ist jedoch nicht süß. Zu viel Lupinenmehl sorgt für einen bitteren Geschmack. In kleinen Mengen ist der Geschmack eher etwas nussig. Das ist beim Backen natürlich ganz Ok. Als Vergleich bietet sich hier Soja an. Das schmeckt in der „Reinform“ ja auch nicht besonders aufregend.
Sind Lupinen glutenfrei?
Ja, die Pflanzen und alle daraus hergestellten Produkte enthalten kein Gluten.