- In Italien wird Hartweizenmehl als Semola bezeichnet.
- Es gibt 3 verschiedene Semola-Sorten (grob, mittel, fein).
- Semola ist nicht glutenfrei.
- Das Mehl wird besonders gern für Pasta (Teig) und Pizza (als Hilfsmittel) verwendet.
- 1 Kilogramm Semola kostet circa 3 Euro.
Im „Corona-Sommer“ habe ich meine Leidenschaft für’s Pizza selber machen entdeckt. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis ich über den Begriff Semola gestolpert bin.
Also was hat es mit Semola auf sich und braucht man das Zeug wirklich für geile Pizza? Das klären wir heute!
Und nein, das ist nicht einfach nur Gries.
Was interessiert Dich?
Was ist Semola?
Häufig wird Semola mit Grieß übersetzt. Das ist nicht komplett falsch – aber eben auch nicht ganz richtig. In Italien wird Hartweizenmehl als Semola bezeichnet. Und davon gibt es 3 Sorten, die sich im Mahlgrad unterscheiden.
Auf italienisch klingt das natürlich auch gleich viel … hm, italienischer halt:
- Semola grossa (grob)
- Semola (mittel)
- Semola rimacinata (fein)
Semola ist also nicht so fein wie unser Haushaltsmehl (Weizenmehl), aber auch nicht automatisch so körnig wie das Produkt, das wir als Gries bezeichnen. Es ist halt etwas komplizierter. Semola ist viel griffiger. Gleichzeitig enthält es viel Gluten (circa 10 %), sodass die Teige eine schöne Konsistenz bekommen.
Wofür brauch‘ ich Semola?
Wenn Du Pasta selber machen möchtest, ist Semola eine gute Wahl. Du kannst Semola natürlich auch für Spätzle verwenden, falls Du den (schwer erhältlichen) Weizendunst nicht bekommst.
Das Mehl ist schön griffig und hat einen hohen Glutenanteil, wodurch Du sehr schöne und strapazierfähige Teige bekommst. Aus demselben Grund ist es bei Glutenunverträglichkeit natürlich keine gute Wahl.
Ich verwende Semola gern für meinen Pizzateig. Oh, warte. Das war jetzt etwas unglücklich formuliert. Also ich benutzte Semola nicht für den „richtigen“ Pizzateig, der später der Pizzaboden wird. Hier greife ich auf Weichweizenmehl zurück. Da habe ich natürlich auch einen Favoriten. Schau dir gern den umfangreichen Artikel zu Pizzamehl an, wenn dich das interessiert.
Aber sobald ich die Teigkugeln aus der Pizzaballenbox hole und forme, nutze ich das italienische Hartweizenmehl. Einfach ein bisschen Semola auf die Arbeitsfläche geben und dann den Pizzaboden formen. Der Teig klebt nicht fest und Du kannst mit Pizzaschieber problemlos drunterfahren.

Klar, dafür kannst Du auch jedes andere Mehl (lies: Weichweizenmehl) verwenden. Das körnigere Semola ist jedoch nicht so empfindlich und die Pizza gleitet besser auf den Pizzastein. Am besten kurz abklopfen, damit das Semola nicht auf dem heißen Stein verbrennt. Nach dem Backen ist der Boden schön knusprig.
Koala, wo bekomme ich Semola?

Ich kaufe Tipo 00 und Semola in größeren Mengen der Regel bei METRO. Das hat jetzt keinen besonderen Grund, sondern die METRO ist gleich in der Nähe. Du bekommst Semola aber auch bei Edeka, Alnatura oder online bei Gustini oder Amazon.
Hier geht’s zum Angebot bei Gustini.
1 Kilogramm Semola in einer einzelnen Packung kostet circa 3 Euro. Günstiger wird es, wenn Du mehrere Pakete oder eine größere Tüte Semola kaufst. Ich hab‘ keine feste Marke. Zurzeit nutze ich gern die Produkte von Caputo.
Hier findest Du noch mehr Infos zu den Mehlsorten von Caputo.
Semola von Caputo
Das Semola von Caputo ist sehr fein, weil es 2 x gemahlen wurde.
Meine Empfehlung:
- Semola di Grano Duro Rimacinata bei Gustini (1 Kg)
- Semola di Grano Duro Rimacinata bei Amazon (10 Kg)
- 10x Caputo Semola rimacinata
- 10x 1kg
Häufige Fragen zu Semola
Ist Semola Hartweizengrieß?
Nein. Semola wird aus Hartweizen gemahlen hergestellt – es ist jedoch kein Gries. Die Italiener bezeichnen Hartweizenprodukte als Semola. Weichweizenprodukte haben die Bezeichnung Farina.
Was ist der Unterschied zwischen Hartweizengrieß und Hartweizenmehl?
Hartweizengries ist körniger und deutlich grober. Wenn Du beide Produkte in den Händen hälst, erkennst Du den Unterschied mit bloßem Auge.
Welches italienische Mehl für Pasta?
Hartweizenmehl ist das Mehl der Wahl, wenn Du besonders nah am Original bleiben möchtest. Du ahnst es schon: Es handelt sich um Semola. Ich empfehle dir dieses italienische Hartweizenmehl.

Hallo Koala, bin am verzweifeln… welches Mehl soll ich für ein fluffiges, löchriges Ciabatta verwenden? Wäre nett von Dir, wenn Du einen Tip für mich hast. Lese schon über 1 Stunde im Netz und bin noch nicht schlauer… vielen lieben Dank und liebe Grüße, Claudia
Hallo Claudia, ich würde zu französischem T65 oder italienischem Tipo 0 (zB. Manitobamehl) greifen. Viele Grüße, KK
liebe(r) Küchenkoala,
ich suche Bio Semola für den Pastamaker, kennst Du da Marken? Ich finde zumindest online nur Bauckhof Hartweizengriess, würde der gehen? Oder könnte ich den nehmen und mit dem …Mix etwas kleiner schreddern?
Mit Mehl haben die Pasta der Familie nicht so geschmeckt.
Hallo Sandra,
in Bio-Qualität gibt es von süßundclever Semola, entweder dort im Shop oder bei Amazon. Weizendunst (oder Spätzle-Mehl) wäre auch eine Option, hier gibt es online etwas mehr Auswahl bei Bio/unbehandelt.
Viel Erfolg! KK
hallo Koala,
ich möchte mich für diese gelungene Homepage bedanken. Ich freue mich immer wie ein kleines Kind, wenn ich auf richtige Nerds treffe, denn die bringen richtig Farbe ins Leben oder in den Backofen.
Du schaffst es, in einfachen Sätzen recht komplexe Zusammenhänge zu erklären – Semola/Gries/Farina… endlich gehen bei mir viele Lichter auf. Einzig ärgerlich ist, dass ich nach 10geöffneten Fenstern aus den Querverweisen den eigentlichen Überblick verliere. Macht nichts, denn in den Untiefen zu wühlen bringt viel neue Erfahrung.
Bitte weiter machen!!!
Zu meiner (Back-)Person:
großer Häussler Elektro-Steinofen
Spiralkneter Fassungsvermörgen 4kg Teig
Schrotmühle auch von Häussler
alles von Mutter geerbt und seitdem zur großen Freude der Nachbarn und Freunde regelmäßig in Betrieb. An einem Sonntagmorgen gehen da gerne mal mehr als 10kg Mehl mit Sauerteig und Sirup und….. durch. Ich fange immer mit Baguette (seit dieser Woche endlich mit Bäckerleinen) an, dann Laugengebäck, gefolgt von den Broten (Weizen-Misch und Roggen-Misch-Sauertig und Saaten), Hefezopf oder Kuchenblech darf bei abfallender Temperatur nicht fehlen und zum Abschluss darf dann auch noch der Römertopf für die restlichen 4Stunden in die warme Höhle – fertig ist ein Sonntag von 5-17 Uhr und das Haus stinkt unerträglich lecker!
Das Mehl beziehe ich aus einer Biomühle, in die mein Lehrer-Kollege eingeheiratet hat (http://wp.frohnhof-muehle.de/), die haben ein sagenhaftes 550er Weizenmehl, das ich immer in 25kg-Säcken kaufe.
Sorry, wenn ich so ausführlich schreibe – verfolge weiter mein Ziel, auch ein Nerd zu werden.
lieben Gruß aus Röthenbach bei Nürnberg!
Hallo Alexander,
vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar – ich habe mich beim Lesen sehr gefreut. Viele Grüße und weiterhin viel Spaß beim selber backen. Viele Grüße, KK
Hallo,
toller Artikel! Da ich mir einen Gas-Pizzaofen organisiert habe, hat mich nun auch das Pizzafieber erwischt 🙂
Da man ja das Semola beim Pizza backen hauptsächlich zum Verarbeiten des Pizzaballens nutzt, wäre es möglich einfaches Hartweißengrieß zu mahlen, um die Konsistenz des Semolas zu erhalten?
Im Grund ist Semola ja Hartweizengrieß, in Italien dann eben einfach feiner gemahlen.
Oder wird das Ergebnis nicht den gewünschten Erfolg bringen?
Viele Grüße
Dennis
Hallo Dennis, das kannst Du natürlich machen, wenn Du den Aufwand nicht scheust. Das Ergebnis wird sicherlich besser, als ganz ohne Semola. 🙂 Viele Grüße, KK